Unsere Vereinsgeschichte. 2001 bis 2020.

Im Jahre 2001 trafen sich im Rahmen einer Bürgerwerkstatt engagierte Rondorfer Bürgerinnen und Bürger, um das Leben im Quartier und die damit verbundenen Chancen und Risiken zu analysieren, zu diskutieren und Ideen für Veränderungen zu entwickeln. Eine Gruppe engagierter Eltern aus diesem Kreis wollte für ihre Kinder und Jugendlichen und sich selbst neue Perspektiven schaffen und gründete am 16.01.2002 im Kirchenatelier Link den Verein „Haus der Familie e.V.“. Durch Infoveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Aktionen im Veedel machte der Verein auf sich aufmerksam und erreichte binnen kurzer Zeit ca. 100 Familienmitgliedschaften. Noch im selben Jahr erhielt der Verein die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, die Mitgliedschaft im PARITÄTISCHEN und die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe.

Kein Dach über dem Kopf, aber viele Ideen. Um den dringenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Grundschüler der Anne-Frank-Schule zu decken, mietete der Verein im Mai 2003 ein kleines Haus mit Garten an der Rodenkirchener Str. 65 in Hochkirchen, richtete es mit Sach- und Geldspenden ein und führte dort von Aug. 2003-Juli 2006 eine Übermittagsbetreuung (ÜMB) und Ferienfreizeiten durch. Hier hatten wir auch ein kleines Büro und einen Ort für Treffen und Aktivitäten. Erste Angebote waren unser Familienaktivsonntag mit gemeinsamem Wandern, Kultur erleben und Spielen, Koch- und Backkurse für Kinder, Kasperle-Theater von Vätern für Kinder („Feierabend-Kasper“), das Bürgercafé „Offene Hütte“ und der monatliche Vereinsstammtisch. Mit der Einführung der offenen Ganztagsschule gab es keinen Betreuungsbedarf mehr und wir kündigten den Mietvertrag zum Oktober 2006. Von 2005-2010 konnten wir den Turnraum der Kita Adlerstraße für Gesundheitssport50+ nutzen. Seit Mai 2006 findet unser Mitternachtsfußball in der Turnhalle der Anne-Frank-Schule statt. Am 17. Juni 2006 veranstalteten wir die erste Ackerparty (Jugendmusikfestival), die seitdem jährlich stattfindet. Ebenfalls seit 2006 findet zweimal jährlich die Rondorf-Konferenz statt, ursprünglich initiiert von der Bezirksjugendpflege als „Runder Tisch zur Jugendarbeit“ und derzeit geleitet von der Sozialraumkoordination und Haus der Familie. Hier treffen sich alle Akteure aus dem Stadtteil, um ihre Aktivitäten und Anliegen abzustimmen.

Die Immobilien-Firma Langemann stellte uns ab Nov. 2003 eine große Wohnung in der Landsberger Str. 2 mietfrei zur Verfügung. Hier gab es u. a. Raum für Spiel- und Krabbelgruppen für Eltern und Kinder und PC-Schnupperkurse für Senioren. Unser Büro fand dort nach Aufgabe des Vereinshauses einen neuen Platz, ebenso unsere Ferienfreizeiten. Gefördert durch die RheinEnergieStiftung Familie gründeten wir dort 2008 unsere Kinderbewahrstube für die flexible Betreuung für Kinder von 1-3 Jahren. Daraus entstand im Okt. 2011 die U3-KITA „H.d.F.-Pünktchen“, nun in der Kolberger Str. 13 untergebracht und gefördert durch die Stadt Köln. Ebenfalls 2008 bewilligte das Jugendamt der Stadt Köln die beantragten Mittel für ein Jugendprojekt und wir stellten zwei Mitarbeiter*innen in Teilzeit ein, kauften einen alten Feuerwehrbus für die mobile Jugendarbeit und mieteten Räume in der Rodenkirchener Str. 120, wegen der Hausnummer „eins2null“ genannt.

Seit der Aufgabe unseres alten Vereinshauses waren wir auf der Suche nach einem neuen größeren Gebäude. Nach dem Start des Jugendprojektes beschäftigten wir uns noch intensiver mit dem Thema „Wie soll unser Traumhaus aussehen“ und unsere Vorstellungen wurden konkreter. Mit den vom Vereinsvorstand und dem Architekten Paul Link in mehreren Workshops entwickelten Plänen für ein Jugend- und Nachbarschaftshaus konnten wir Politik und Verwaltung der Stadt Köln überzeugen und fanden 2009 in der GAG einen Grundstückseigner, Bauherren und Investor, der tatsächlich das Haus nach unseren Plänen gebaut hat. Der erste Spatenstich erfolgte im November 2009 und die Grundsteinlegung feierten wir bei klirrender Kälte im Januar 2010. Einer der Höhepunkte war das Richtfest im April 2010 sowie die feierliche Eröffnung unseres Hauses mit der Vorstellung unserer Angebote im Januar 2011. Das Jugendprojekt zog im März 2011 ein und ist seitdem die Jugendeinrichtung „eins2null“, in der sich täglich viele Kinder und Jugendliche zu gemeinsamen Aktivitäten treffen. Eine tolle Aktion für unsere Kinder und Jugendlichen war der Bau eines Gartenhauses mit Grillplatz und Feuerstelle im Juli 2014 mit Mick Wewers für die ZDF-Sendung „Volle Kanne – Feriencamp für junge Heimwerker“.

In der Mitgliederversammlung am 12. Juli 2013 diskutierten wir über ein Jahresthema für 2014 und entschieden uns für die Themen „Älter werden“ und „Wohnen im Alter“. Dazu gab es einen ersten Informationsabend mit Experten vom PARITÄTISCHEN („Wohnen und Leben im Alter im Veedel“) und eine Kino-Nacht im Haus der Familie. Danach entwickelte sich bei uns die Erkenntnis, im Alter nicht im Seniorenghetto leben zu wollen. Eine Arbeitsgruppe besuchte Mehrgenerationen-Wohnprojekte in Köln-Neuehrenfeld, Bonn („Amaryllis“) und Köln-Widdersdorf („GUT in WIDDERSDORF“). Das Thema Mehrgenerationenwohnen hatte uns gepackt und wir beschlossen, uns für ein solches Projekt im geplanten Neubaugebiet Rondorf Nord-West zu engagieren. An einem legendären Abend im Februar 2016 im Haus der Familie legten wir den Namen für unser neues Projekt fest: Hof (!) der Familie. Mit Unterstützung eines Projektberaters und nach mehreren Workshops zur Satzung gründeten 17 Mitglieder im September 2016, wieder im Kirchenatelier Link, die Genossenschaft Hof der Familie eG.

Schon 2014 zeichnete sich ein weiteres neues Thema für uns ab, die Flüchtlinge. Als bekannt wurde, dass in Rondorf und Hochkirchen drei Wohnheime für Flüchtlinge errichtet werden sollten, schlugen die Wellen der Empörung und Ablehnung hoch. Auf Initiative des Sozialraumkoordinators Ludger van Elten schlossen sich jedoch auch viele Einwohner und Organisationen des Stadtteils zu der Willkommensinitiative „WiRo-Willkommen in Rondorf“ zusammen und Haus der Familie e.V. war von Anfang an maßgeblich dabei. Bis zum Bezug der beiden Wohnheime Weißdornweg und Merlinweg lag der Schwerpunkt auf der leider sehr erbitterten Diskussion (inkl. einer ergebnislosen Mediation) mit Nachbarn der Heime. Anfang 2016 zogen die ersten Geflohenen in die Wohnheime ein und damit begann die aktive Arbeit von WiRo, während Haus der Familie e.V. in den Hintergrund trat und seitdem die Spendengelder für die Flüchtlingshilfe verwaltet. Über die Aktion NEUE NACHBARN des Kölner Erzbistums wurde 2018 eine Teilzeitstelle (50%) für die Koordination der Flüchtlingshilfe in der Kirchengemeinde geschaffen und mit Maria Funk, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Haus der Familie e.V., besetzt. Als das Erzbistum diese Aktion nicht fortführte, haben wir bei der RheinEnergieStiftung Familie Projektgelder für diese Koordinationsstelle beantragt und für 2019 und 2020 bewilligt bekommen, sodass nun die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe im Stadtteil ihr Büro im Haus der Familie e.V. hat. Parallel zur Arbeit von WiRo begann unsere Jugendeinrichtung „eins2null“ mit der aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit in den beiden Wohnheimen und schaffte es, die dort lebenden Kinder und Jugendlichen schnell an die Regelangebote anzubinden. Wir haben viel geschafft und noch viel vor. Der Verein hat gezeigt, dass er sehr flexibel auf die sich ändernden Situationen im Stadtteil reagieren und entsprechende Schwerpunkte setzen kann. Eine neue Herausforderung wird das Neubaugebiet Rondorf Nord-West sein. Dort möchte Haus der Familie e.V. als Träger und in Kooperation mit Hof der Familie eG eine „richtige“ Kita (1-6 Jahre) gründen. Packen wir es an! Der Vorstand des Vereins arbeitet nur auf ehrenamtlicher Basis. Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung: Geld- und Sachspenden, Mitgliedschaft im Verein, ehrenamtliches Engagement in Form von Angeboten für alle Altersgruppen sowie Mitarbeit im Vorstand.

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